Moderne Kleopatra-Bilder

John William WaterhouseCleopatra (1888);
Öl auf Leinwand, private Sammlung.

Aber Asterix, diese Nase… – Unter anderem dank der Asterix-Comics gehört eine der berühmtesten Nasen der Welt keiner anderen als Kleopatra VII.

Woran denkt man noch, wenn man heute ihren Namen hört? Moderne Kleopatra-Bilder sind vielfältig und doch haben sie oft eins gemeinsam: In der modernen Rezeption – d.h. in der Verarbeitung antiker Themen in unserer Zeit in Form von Gemälden, Film, Literatur u.v.m. – wird Kleopatra weniger mit ihren politischen Leistungen in Verbindung gebracht als mit Erotik und Exotik. Sehr einflussreich für die moderne Wahrnehmung von Kleopatra war dabei William Shakespeares Tragödie Antony and Cleopatra (1607). Bei Shakespeare tritt Kleopatra exotisch, mysteriös und hemmungslos leidenschaftlich auf. Diese Darstellung beeinflusste weitere Kunstwerke, die sich mit der Königin auseinandersetzen, so zum Beispiel auch die Darstellung Kleopatras auf neuzeitlichen Medaillen. Ihr Name wird ebenfalls genutzt, um Kosmetik zu vermarkten.

Schuld an dieser Darstellung ist aber nicht unbedingt die Übertragung späterer Ideale oder Klischees auf Kleopatra. Schon Shakespeare nutzte als Quelle die antiken Parallelbiographien von Plutarch über Marcus Antonius. Dass Kleopatra vor allem durch ihre äußeren Reize Politik gemacht hat, ist also eine Darstellung, die sich schon in antiken Quellen findet. Warum auch diese zu großen Teilen ein solches Bild von Kleopatra zeichnen, wird deutlich, wenn man sich ihre Herrschaft und vor allem deren Ende anschaut. Dazu gibt es mehr auf den folgenden Seiten.

 

Weiterführende Literatur:

Schäfer, Chr.: Kleopatra, Darmstadt 2006 (besonders Kapitel 8: Darstellung und Rezeption).

 

 

Julia Ortseifen, 3. Mastersemester (Universität Heidelberg)

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