Archaische Münzprägung

Die ersten Münzen bestanden meist aus Elektron. Dass diese Legierung aus Gold und Silber natürlich vorkam, war zwar auf der einen Seite ein Vorteil, auf der anderen Seite aber auch ein Problem. Sie war dadurch natürlichen Schwankungen im Gold- und Silbergehalt unterworfen. Um hier Sicherheit und Einheitlichkeit zu schaffen, wurden deshalb ab dem Ende des 6. Jahrhunderts reine Gold- und Silbermünzen geprägt. Das war einfacher als eine einheitliche Elektronlegierung künstlich herzustellen. Allerdings ist nicht ganz klar, ob die frühesten Silbermünzen in Lydien oder auf Aigina entstanden.

Um kenntlich zu machen, wer verantwortlich für die Münzprägung war, wurden die zunächst noch einfachen Elektronprägungen rasch mit Bildmotiven versehen, die zunehmend die incusa-Prägungen ergänzten und am Ende sogar ablösten. Während die meisten dieser frühen Bildmotive sich nicht eindeutig zuordnen lassen, lässt sich zumindest der Löwenkopf bzw. die Löwenpranke klar mit Lydien verknüpfen.

 

EL-1/3 Stater, Lydien, 600-550 v. Chr., Staatl. Mussen zu Berlin Obj.-Nr.: 18200094.

 

 

Vorderseite: Löwenkopf mit vierstrahliger Warze nach r. Rückseite: Zwei quadratische Incusa.

 

 

 

Verwendete und weiterführende Literatur:

Christ, K.: Antike Numismatik. Einführung und Bibliographie, Darmstadt ³1991.

Mittag, P. F.: Griechische Numismatik. Eine Einführung, Heidelberg 2016.

 

 

Simon Wagner, B.A. (Universität Mannheim)

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