Durch Herodot ist überliefert, dass Themistokles in weiser Voraussicht die athenischen Bürger überredete, von den Gewinnen der Silberminen Laurions Schiffe (sogenannte Trieren) zu bauen. Ursprünglich sollten die gebauten Schiffe dann gegen die Polis Ägina eingesetzt werden, doch erhielten sie ihre weitaus bedeutendere Verwendung in den folgenden Perserkriegen. Das deutlich später zu datierende sogenannte Themistokles-Dekret verweist dabei auf die Bedeutung dieser politischen Investition für die Demokratie Athens:
Alle anderen Athener und die Fremden, die volle Manneskraft besitzen, sollen in die bereit gehaltenen zweihundert Schiffe steigen und die Barbaren im Namen der Freiheit der Bürger Athens und aller Griechen abwehren. (SEG XVIII 153, Übers. K. Brodersen)
Die Investition der athenischen Bürger zahlte sich also in der weiterbestehenden Eigenständigkeit und Freiheit aus. Doch nicht nur der Abwehr äußerer Feinde, die die attische Staatsordnung bedrohten, kamen Investitionen in den Flottenbau zugute. Die Anschaffung der athenischen Trieren, welche durch ihre innovative Konstruktion einen deutlichen Vorteil im Seekrieg boten, waren eine der teuersten Staatsausgaben ihrer Zeit, sicherten aber auf einen nicht unbeträchtlichen Zeitraum die maritime Überlegenheit Athens.
Die Bezahlung der Besatzung musste stetig gewährleistet werden. Die Unterhaltskosten für eine Triere werden von Thukydides auf ca. ein Talent Silber pro Jahr, also 6000 Drachmen geschätzt. Wie die Athener diese Investition nutzen, um ihr „Imperium“ aufzubauen, erfahrt ihr im folgenden Abschnitt. Dein Wissen über das Verhältnis zwischen Geld und Demokratie kannst du im Quiz testen.
Quellen:
Historische griechische Inschriften in Übersetzung, hrsg. u. übers. v. K. Brodersen, W. Günther, H. Schmitt. Darmstadt 2011.
Herodot: Historien, hrsg. J. Feix. Düsseldorf 72006.
Paul Seyfried, B.A. (Universität Freiburg)