Sonderform: Deflation

Die Deflation ist eine besondere Form der Inflation. Mathematisch gesehen ist sie genau das Gegenteil der Inflation. Statt einer Steigerung des Verbraucherpreisindex, wie er bei der Inflation vorliegend, sinkt dieser bei der Deflation. Rechnerisch betrachtet, liegt die Inflationsrate  also im negativen Bereich.

Für den Verbraucher klingen fallende Preise nach einer positiven Entwicklung, jedoch geht von der Deflation ebenfalls eine gefährliche Abwärtsspirale aus. Grob gesagt bedeuten fallende Preise weniger Einnahmen für die Unternehmen. Dadurch fehlt Kapital für Investitionen und Mitarbeiter, Entlassungen können die Folge sein. Den entlassenen Mitarbeitern fehlt ihrerseits wiederum das Kapital, um weiterhin Produkte und Dienstleistungen in dem Ausmaß zu konsumieren wie bisher, was einen Nachfragerückgang zur Folge hat. Außerdem verschieben viele Konsumenten Anschaffungen, wenn sie erwarten können, dass die Preise weiter fallen. Die gesunkene Nachfrage hat wiederum Auswirkungen auf den Preis der Waren: Er sinkt weiter. So beginnt eine schwer aufzuhaltende Abwärtsspirale.

Um die Deflation zu vermeiden, wurde die Stabilität des Verbraucherpreisindex zum zentralen Bestandteil der Wirtschafts- und Geldpolitik der Eurozone. Der angestrebte Zielwert der EZB liegt bei einer Inflation von 2 % pro Jahr, um so genügend Abstand zu einer drohenden Deflation zu erzeugen.

 

Jannis Lüll ,7 Semester, Uni Heidelberg

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