Wer waren die Arbeiter in den Minen?


Für die im ersten Abschnitt genannten unterschiedlichen Arbeitsschritte benötigte es viele Arbeiter. Die Anzahl der Arbeitskräfte wird in dem hier behandelten Zeitraum auf ca. 20.000 geschätzt. Keiner von ihnen beherrschte alle Schritte, stattdessen waren sie jeweils auf die einzelnen Arbeitsschritte spezialisiert.
Diese spezialisierten Arbeitskräfte werden in der Forschung größtenteils als Sklaven betitelt. Es sollte jedoch erwähnt werden, dass in den Minen auch freie Lohnarbeiter ihren Lebensunterhalt unter einer Art Knechtschaft (douleia) bestritten haben könnten.

​​​​​Griechische Bergleute beim Abbau von Ton
Korinthisches Votivtäfelchen (Pinax)
Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung
Ident. Nr.: F 871
Bild: J. Laurentius, CC BY-NC-SA 4.0

Bei dem Wort "Sklaven" assoziierst du heutzutage vermutlich vornehmlich die Sklaverei in den Vereinigten Staaten. Hier sei betont, dass nicht exakt überliefert ist, wie mit den unfreien Arbeitern in den Minen von Laurion umgegangen wurde. Im Folgenden wird deshalb von Unfreien bzw. unfreien Fachkräften die Rede sein.

Diese Unfreien wurden meist von Privatpersonen an die Minenbesitzer für eine Obole am Tag vermietet. Jährlich fielen allein für die Miete der unfreien Arbeitskräfte 150 Talente (900 Tsd. Drachmen) und nochmals 300 Talente (1.8 Mio. Drachmen) für deren Verpflegung an.

Falls ein Unfreier während der Arbeit auf den Silberminen starb, musste dieser vom Minenpächter ersetzt werden, was wiederum 200 Drachmen pro zu ersetzender Arbeitskraft entsprach. Im Folgenden soll näher erörtert werden, wieso die Unfreien eine so bedeutende Stellung für die Silbergewinnung innehatten.

Doch welche Aufgaben hatten diese tausenden Arbeitskräfte? Hierzu erfährst du mehr im nächsten Abschnitt.

 

Weiterführende Literatur:

Flament, C.: The Athenian Coinage, from Mines to Markets. Journal of Ancient Civilizations 34.2 (2019), 189-209.

Rihll, T. E.: Skilled slaves and the economy: the silver mines of the Laurion. In: H. Heinen (Hrsg.): Antike Sklaverei: Rückblick und Ausblick. Stuttgart 2010, 202-220.

 

Leon Bay (Universität Freiburg)

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