Was bedeuten all die Abkürzungen auf römischen Münzen? Und wie kann man sie bei der Datierung einer römischen Münze nutzen?
Die wahrscheinlich längste Legende auf Aversen führte Kaiser Traian. An seinem Beispiel wird hier gezeigt, was die Legendenbestandteile bedeuten.
Wir beginnen bei der Lesung dieser Münzlegende - in Anlehnung an das Uhrenziffernblatt - auf 5 Uhr. Ab dem zweiten Jahrhundert beginnen die Münzelegenden meist auf 7 Uhr. In Republik und Früher Kaiserzeit ist der Beginn der Legende variabler. Hier laufen die Legenden mitunter auch gegen den Uhrzeigersinn.
Aber wie hilft uns das nun bei der Datierung?
Der Optimus-Titel, den Traian in dieser Münzlegende bereits führt, wurde ihm erst 114 n. Chr. vom Senat gewährt. Alle anderen Titel führt Traian schon länger. Früher als 114 n. Chr. kann das Stück folglich nicht geprägt worden sein.
Im August 117 n. Chr. starb Traian. Später kann sie also ebenfalls nicht geprägt worden sein.
Über die Legendenbestandteile lässt sich diese Münze damit auf die Zeit zwischen 114-117 n. Chr. datieren.
Susanne Börner (Universität Heidelberg)