Einen ganz anderen Zugriff auf die Geschichte ermöglichen solche Quellen, die eigentlich gar nichts mit dem jeweiligen Thema zu tun haben, aber doch gewisse Schlüsse zulassen, wenn man etwas „um die Ecke denkt“. So existieren z. B. einige Papyri und Inschriften, die die Könige von Nabatäa erwähnen: Um 106 n. Chr. bricht diese Überlieferung allerdings ab. Weshalb?
Andere Quellen der gleichen Gattungen belegen das Vorhandensein bestimmter römischer Truppen zu unterschiedlichen Zeitpunkten an verschiedenen Orten inner- und außerhalb des Nabatäerreiches; dies ermöglicht u. U. eine Rekonstruktion der Truppenbewegungen.
Auch archäologische (Be-)Funde wie z. B. Brandschichten und Zerstörungshorizonte könnten wichtige Informationen liefern – gleiches gilt natürlich auch für das Fehlen derselben.
Zu guter Letzt bleibt noch die Numismatik zu erwähnen: Sie stellt einerseits die Münzen der nabatäischen Könige, deren Prägung nach der Übernahme durch die Römer verständlicherweise ausbleibt und zuweilen sogar überprägt wurden, andererseits auch die Münzen der Römer, bei denen neben den Münzen des Typs „Arabia“ insbesondere die trajanischen Restitutionsmünzen von Interesse sind.
Paul S. Peters (Universität Heidelberg)