Portrait Jean Dassiers, Jean-Étienne Liotard,
1726–1730, MAH Musée d’art et d’histoire,
Ville de Genève, Inv. Nr. D 1998-0502

Jean Dassier

 

Jean Dassier lebte zwischen 1676 und 1763 und war nach seinem Studium bei den berühmten Medailleuren Jean Mauger und Joseph Roettiers leitender Graveur in der Prägeanstalt Genf. Er erlangte durch politische und historische Medaillen-Reihen, auch Suiten genannt, internationale Berühmtheit.

 

 

Zwischen 1734 und 1749 produzierte Dassier die Suite „Histoire de la République Romaine“, die aus 60 Medaillen bestand. Die Suite war ursprünglich dem niederländischen Statthalter Wilhelm IV. gewidmet, wurde so allerdings nie präsentiert: Vor der öffentlichen Präsentation der Suite nahm die Gesundheit und vor allem der politische Erfolg des Statthalters ab.


Jean Dassier: Widmung der „Histoire de la République Romaine“ an Wilhelm IV.,
1748, Rijksmuseum, Amsterdam, Obj. Nr. NG-VG-1-2511

Das Thema der Suite ist die römische Geschichte bis Augustus. Dassier stützt sich bei seinen Motiven stark auf Werke antiker Autoren wie Plutarch und Livius, bringt aber auch seine eigene idealisierte Vorstellung von der Antike ein. Diese bezieht er direkt auf die eigene Gegenwart, die durchaus turbulent war: Seit Beginn des 18. Jh. begehrte die Bürgerschaft Genfs in einem Protest für politisches Mitspracherecht gegen Aristodemokraten auf, die die Regierung bildeten. Dabei wurde Dassier selbst politisch aktiv und im Jahr 1738 in den Rat der 200 gewählt.

In diesem Modulabschnitt wird die Medaille mit Kleopatra VII. und Marcus Antonius als Beispiel für Dassiers Medaillen besprochen.

 

 

Lea Tappenbeck, 2. M.A. Semester (Universität Heidelberg)

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