Charakteristisch für die ersten Jahre der Nachkriegszeit und den Weg in die Hyperinflation sind nicht nur die überdurchschnittlich hohen Inflationsraten, sondern auch die zahlreichen Putsch-Versuche und mehrere Reformen oder Reformversuche durch Politik und Wirtschaft.
Der Versailler Vertrag von 1919 trug wesentlich zur Destabilisierung der finanziellen und innenpolitischen Lage in der Weimarer Republik während der ersten Nachkriegsjahre bei. Diese Instabilität zog so unter anderem den gescheiterten Kapp-Lüttwitz-Putsch 1919/20 nach sich. Die Bewältigung der ersten inneren Unruhen in der jungen Republik führte dazu, dass sich die Wechselkurse der Deutschen Mark ein wenig stabilisierten.
Die Wechselkurse waren in dieser Phase jedoch stark verzerrt, da viele Staaten versuchten, nach Kriegsende zum Goldstandard zurückzukehren. Das Deutsche Reich gehörte nicht dazu.
1919/20 schuf der Politiker Matthias Erzberger mit seiner Steuerreform die Grundlagen des heutigen Steuersystems und konnte dadurch die Staatseinnahmen erhöhen. Diese Reform ging mit erheblichen Steuererhöhungen einher und verschärfte die innenpolitische Instabilität.
Ab 1921 besetzte Frankreich wegen ausbleibender Reparationszahlungen Teile des Ruhrgebietes und blockierte Überweisungen aus den besetzten Landesteilen. Dadurch kam es für die Weimarer Republik zu steigenden Ausgaben bei gleichzeitig ausbleibenden Steuerinnahmen, was den Druck auf die ohnehin angeschlagenen Staatsfinanzen erhöhte.
Die Phase der vermeintlichen Stabilität endete Anfang 1923 mit der Besetzung des gesamten Ruhrgebietes und dem daran anschließenden Generalstreik.
Johannes Knop (7. Semester), Universität Heidelberg
Mai Saito (2. Semester), Universität Heidelberg