Im Film waren einige Fachbegriffe zu hören, die man vielleicht nicht kennt. Sie werden hier erklärt:
Durchstoß – Maschine zum Ausstanzen von Schrötlingen (s.u.) aus dem Zain (s.u.). Durch das Ziehen am sogenannten Schwengel wird der Prozess gestartet und die Maschine stanzt mit dem Stößel den Schrötling aus dem Zain.
Klippwerk (auch Schlagwerk genannt) – Gerätschaft zur vereinfachten und mechanisierten Prägung durch Hammerschlag. Der Oberstempel (s.u.) konnte im Klippwerk fixiert werden, was ein Verrutschen während der Prägung verhinderte. Hier findet ihr noch weitere Informationen zum Klippwerk.
Kokille – Gussform für das flüssige Metall, nach der Abkühlung kann hieraus dann der Rohzain entnommen werden.
Kreuzer – Münznominal des Mittelalters und der Neuzeit
Oberstempel – Während der Schrötling (s.u.) auf dem Unterstempel aufliegt, wird der Oberstempel auf den Rohling aufgesetzt, um den Prägevorgang durchzuführen. Mit einem Hammerschlag auf den Kopf des Oberstempels wird dann der Schrötling geprägt.
Schau hier rein, um zu sehen, wie der Prägevorgang in der Antike funktionierte!
Rechenbrett – Ähnlich wie das Rechentuch oder der Rechentisch handelt es sich um ein Utensil, das durch aufgezeichnete horizontale und vertikale Linien in Kombination mit Rechenpfennigen (s.u.) das Rechnen aller vier Grundrechenarten ermöglichte. Wie das genau funktioniert, seht ihr hier.
Rechenpfennig – Geprägtes Rechenhilfsmittel, das auch als Zahlpfennig, Münzmeisterpfennig oder in Süddeutschland als Raitpfennig bezeichnet wurde. Zur genauen Verwendung s.o. unter Rechenbrett.
Schmelze – Gerätschaft zum Einschmelzen von Metall
Schrötling – Damit ist der Münzrohling noch vor der Prägung gemeint.
Spindelpresse – (auch Balancier genannt) Hierbei handelte es sich um eine Gerätschaft, die durch das Bewegen einer sich dadurch auf- und absenkenden Schraubspindel Münzen prägte. Der Oberstempel war dabei fest fixiert, während der Unterstempel flexibel einsetzbar war.
Walzprägemaschine – Mit dieser Maschine gelang es Münzen zu prägen, indem man den Rohling zwischen zwei Walzen durch Kurbeln hindurch drehte, während die Walzen selbst durch Gravierungen auf ihrer Oberfläche jeweils als Unter- und Oberstempel (s.o.) fungierten.
Walzwerk – Apparat zum Walzen und damit zum gleichmäßigen Verdünnen des Rohzains (zu Zain s.u.). Somit wird die passende Dicke zum Ausstanzen der Münzen aus dem Blech erreicht.
Windenmacherwerkstatt – Werkstatt eines Windenmachers, also einer Person, die sich der Herstellung aller Arten von Hebewerkzeugen, wie Flaschenzügen, Winden und anderen Gerätschaften widmete.
Zain – gegossener Metallstreifen, der zunächst als Rohzain der Kokille entnommen wurde. Danach wurde er im Walzwerk (s.o.) auf die geeignete Dicke gewalzt. Mit Hilfe des Durchstoßes wurden dann Schrötlinge (s.o.) aus dem Zain gestanzt.
Patrick Dörr, 2. Semester MA (Universität Heidelberg)