Maßnahmen gegen die Kipper- und Wipperinflation

 

Wie an zahlreichen Flugblättern, die auf, die durch die Inflation erzeugten Missstände aufmerksam machten, zu erkennen ist, waren die negativen Folgen der Geldentwertung durchaus bekannt.

Auch die Fürsten waren – spätestens als ihre Soldaten sich weigerten, Kippermünzen  zu akzeptieren, und sie schlechtes Geld als Steuern zurückbekamen – daran interessiert, die Inflation zu stoppen.

Einfach die Prägung guter Münzen wiederaufzunehmen, war jedoch keine Option, da nach dem Greshamschen Gesetz das schlechte Geld das gute wieder aus dem Umlauf verdrängt hätte. Die guten Münzen wären also eingeschmolzen und minderwertig neu geprägt oder gespart worden.

Die Reichskreise versuchten, so gut es ging, ihre Aufgabe zu erfüllen, was ihnen aber nur bedingt gelang. Auch andere Maßnahmen, wie die juristische Verfolgung einzelner Geldhändler und Münzherren oder regionale Verbote, konnten die Münzverschlechterung nicht stoppen.

 


Brandenburg Groschen des Kurfürsten Georg Wilhelm mit Gegenstempel 1624.
 Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Ident Nr.: 18230853

 

Erfolgreich konnte die Krise erst durch ein überregionales Vorgehen beendet werden. Die Kippermünzen wurden abgewertet und nach ihrem Materialwert von den Münzherren aufgekauft. Hierbei verloren Menschen, die auf den Nominalwert der Münzen vertraut hatten, erhebliche Summen. Nach einem festgelegten Stichtag war die Verwendung von Kippermünzen verboten. Aus dem Silber wurde dann nach den Vorgaben der Reichsmünzordnung neue Münzen geschlagen. Bis die neuen Münzen geprägt wurden, durften oft nur gegengestempelte Münzen verwendet werden.

 

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