Fundnumismatik

Unter Fundnumismatik versteht man die Beschäftigung mit Fundmünzen. Diese unterscheiden sich mitunter ganz massiv von Münzen aus Sammlungsbeständen, weil sie oftmals ungereinigt, unrestauriert, stark abgenutzt oder fortgeschritten korrodiert sind.

dieselbe Münze (Bronzesesterz
des Antoninus Pius) nach der
Restaurieriung (C) TLDA Weimar

 

Thüringische Fundmünze vor der Restaurierung
unrestaurierte Fundmünze aus Thüringen
(C) TLDA Weimar

 

Die Identifikation solcher Münzen mit nachgewiesenem Fundpunkt sind vor allem zur Rekonstruktion von Münzumläufen in vergangenen Zeiten essentiell wichtig. 

Die Fundnumismatik muss immer auch den archäologischen Kontext der Fundmünze sowie etwaige Beifunde beachten. So kann die Münze etwa eine gewisse "Fundschicht" datieren und damit erst in den korrekten historischen Zusammenhang rücken. Durch die Bestimmung von Abnutzungsgraden können Umlaufzeiten abgeschätzt werden oder aus der Zusammensetzung eines Hortfundes und Betrachtung der Fundumstände Rückschlüsse auf den Grund der Verbergung gezogen werden. 

Auf Basis der Bestimmung von Fundmünzen können Verteilungs- und geografische Verbreitungskarten von Münzen erstellt werden, die etwa Fragen des Geldumlaufes und der Verkehrs-, Wirtschafts- und Handelsgeschichte beantworten können. 

Fehler Bitte beantworten Sie alle Fragen