Maßgeblich für den Beginn der Hyperinflation war der Erste Weltkrieg (1914 bis 1918), da Kriege stets eine große finanzielle Belastung für einen Staat und damit auch für die Gesellschaft darstellen.
Kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs wurde der sogenannte Goldstandard von zahlreichen Ländern Europas, auch vom Deutschen Reich, abgeschafft. Dieser stellte bis dahin sicher, dass die umlaufende Papiergeldmenge durch eine Goldreserve gedeckt war.
Die Abschaffung des Goldstandards führte dazu, dass die im Umlauf befindliche Geldmenge stetig anwuchs, da das Deutsche Reich den Druck neuen Geldes nutzte, um laufende Ausgaben zu finanzieren. Durch die Erhöhung der umlaufenden Geldmenge sank der Wert desselben zeitverzögert im gleichen Verhältnis.
Auch konnte diese Maßnahme die Kosten des Krieges nicht alleine finanzieren. Das Deutsche Reich nahm zusätzlich hohe Kredite auf und gab Kriegsanleihen aus, deren Rückzahlung vom Ausgang des Krieges abhängig war. Auch Kassenscheine oder Schatzwechsel (Sonderform eines Kredits) wurden zur Geldbeschaffung eingesetzt. Dadurch war das Deutsche Reich von einem Sieg im Ersten Weltkrieg finanziell abhängig, denn nur so hätte es größere Finanzprobleme in der Zukunft vermeiden können.
Der Versailler Vertrag beendete den Ersten Weltkrieg. Dieser war mit Gebietsverlusten und hohen Reparationsforderungen für das Deutsche Reich verbunden. Insbesondere die Reparationen, deren genaue Höhe sich die Siegermächte zunächst noch nicht festlegen konnten, waren in der deutschen Gesellschaft ein emotionales Thema. Der Versailler Vertrag führte in der Nachkriegszeit zu einer Vielzahl politischer und gesellschaftlicher Konflikte.
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Johannes Knop (7. Semester), Universität Heidelberg
Mai Saito (2. Semester), Universität Heidelberg