Der Kaiser und die Säulen seiner Macht

Die Weitergabe der römisch-deutschen Kaiserwürde folgte in Mittelalter und der Frühen Neuzeit nicht dem Erbprinzip: Es waren die Kurfürsten – eine Gruppe der ranghöchsten Fürsten im Heiligen Römischen Reich –, die als sprichwörtliche "Säulen des Reiches" durch ihre Wahl die Herrschaft eines neuen Kaisers begründeten. Obwohl die Kaiserwürde an keine einzelne Dynastie gebunden war, entstammten ab dem 15. Jahrhundert fast ausnahmslos alle römisch-deutschen Kaiser dem Haus Habsburg.

Medaille von Johann Linck auf den Kaiser und die Kurfürsten, 1669 (LMW Stuttgart, Inv.-Nr.: MK 23197).

 

 

Diese großformatige Medaille, die von Johann Linck rund ein Jahrzehnt nach der Kaiserwahl Leopolds angefertigt wurde, unterstreicht die herausragende Bedeutung, die die Kurfürsten im Verfassungsgefüge des Heiligen Römischen Reichs einnahmen. Auf der Vorderseite ist das Porträt des Kaisers zu sehen, um das die sieben Kurfürsten einmütig gruppiert sind, während auf der Rückseite an entsprechender Stelle die Wappen der jeweiligen Herrschaftsträger abgebildet sind. Auf 1 Uhr beginnend handelt es sich um die Kurfürsten von Bayern, Sachsen, Brandenburg und der Pfalz sowie um die Erzbischöfe von Köln, Trier und Mainz.

 

 

 

Weiterführende Literatur

Schneidmüller, B. (Hrsg.): Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa, Darmstadt 2020.

 

Nicolas Schmitt, B.A. (Universität Heidelberg)

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