Lösung zum Quiz 1 zu den Paduanern

 

Hier gibt es die Lösung für das Paduaner-Quiz der Schwierigkeitsstufe 1 (leicht) inklusive einer kurzen Erklärung.

Wer darauf getippt hat, dass es sich bei Stück 2 um den Paduaner handelt, kann sich jetzt freuen: Tatsächlich wurde diese Medaille im 16. Jh. n. Chr. von Giovanni Cavino geschaffen. Doch woran erkennt man das?

  1. Bei dem Paduaner erscheint die Oberfläche verwaschen, ein typisches Zeichen.
  2. Der Paduaner ist leichter (24,51g statt 29,13g), denn Cavino nutzte dünnere Schrötlinge.
  3. Paduaner zeigen oft Figuren, deren Proportionen ausgewogener sind. So wurden zum Beispiel der im Original sehr breite Hals des Claudius und auch die unnatürliche Körperhaltung der Spes Augusta korrigiert. Wenn man vor einem Spiegel die Körperhaltung der Spes ausprobiert, merkt man sicher schnell welche der Darstellungen sich einfacher nachstellen lässt. Generell sind Abweichungen vom römischen Stil aber auch in anderen Aspekten zu erkennen: Die Blume, die Spes hält, hat beispielsweise eine typisch römische Form, die der Paduaner nicht beibehält. Auch der Arm der Spes ist auf dem Original typisch römisch angewinkelt, nicht aber auf dem Paduaner.
  4. Zudem sind bei Paduanern die Buchstabengrößen einheitlicher. Die Unregelmäßigkeit lässt sich bei der Originalmünze vor allem an dem „CLAVDIVS“ erkennen: Das „V“ ist sehr klein im Vergleich zu den anderen Buchstaben.

Für Profis: Während antike Stempel mit einem Werkzeug erstellt wurden, das die Buchstaben keilförmig eintiefte, zeigen Cavinos Paduaner diese dreieckigen Strichformen nicht.


Detail von der Rückseite dieses Originals

Detail von der Rückseite dieses Paduaners

 


Sesterz des Claudius (Vorderseite) und der Spes Augusta (Rückseite), 42–43 n. Chr., Bronze, geprägt, 29,13g, 36mm, aus Rom, Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Obj. Nr. 18218697

Paduaner nach einem Sesterz des Claudius (Vorderseite) mit Darstellung der der Spes Augusta (Rückseite), 16. Jh. n. Chr., Bronze, geprägt, 24,51g, 33mm, aus Padua, Landesmuseum Württemberg, Kunstkammer der Herzöge von Württemberg, Inv. Nr. MK 23291

 

 

Lea Tappenbeck, 2. M.A. Semester (Universität Heidelberg)

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