Schon in der Antike gab es Stücke, die wir heute als Medaille bezeichnen würden, da sie nicht als Zahlungsmittel verwendet wurden. Diese Vorläufer der Medaille nennen wir „Medaillons“. |
|
Die Geschichte der Medaille selbst beginnt aber mit der italienischen Renaissance im 15. Jahrhundert. Die früheste Medaille, die wir kennen, stammt aus dem Jahr 1438/1439 und zeigt den byzantinischen Kaiser Johannes VIII. Palaiologos, der sich zu dieser Zeit in Italien aufhielt. Geschaffen wurde sie von Antonio Pisano, genannt Pisanello (1395–1455), der als Erfinder der sogenannten Bildnismedaille oder auch Porträtmedaille gilt. |
Diese steht dabei ganz im Licht der Renaissance: Die Renaissance-Porträts versuchten, die dargestellten Personen möglichst realistisch abzubilden. Anders als im Mittelalter stand nun also der Mensch als Individuum im Vordergrund. Trotzdem zeigen auch die Porträts der Renaissance nicht immer, wie eine Person wirklich aussah, sondern wie diese gesehen werden wollte. Die Abbildungen hatten einen anderen Zweck: nämlich die Erinnerung an den porträtierten Menschen in Metall, also einem dauerhaften Material, festzuhalten. Aber die abgebildete Person konnte durch die Medaille auch schon zu ihren Lebzeiten Ruhm erlangen.
Die Medaillen waren als Medium auch besonders attraktiv, da sie aufgrund ihres Formats leicht verbreitet werden konnten. Somit waren sie auch eine praktische Porträtvorlage für andere Künstler und Künstlerinnen.
Weiterführende Literatur:
Steguweit, Wolfgang: Europäische Medaillenkunst von der Renaissance bis zur Gegenwart, Berlin 1995.
Mittag, Peter Franz: Römische Medaillons von Caesar bis Hadrian, Stuttgart 2010.
Vivien Schiefer, B.A. (Universität Heidelberg)