Denar und Aureus: Die Facetten der EID-MAR-Münze

 

Heute bezahlen wir in unserem Alltag oft mit verschiedenen Münzen, wie etwa einem Euro für einen Kaffee oder 50 Cent für ein Brötchen (zumindest vor der Inflation). Ähnlich war es in der römischen Antike, als man mit unterschiedlichen Münzen wie dem Denar, Sesterz oder As bezahlte. Diese Münzen hatten feste Werte und bestanden aus verschiedenen Metallen. Die unterschiedlichen Wertigkeiten der Münzen nennt man Nominale. Brutus ließ auch die EID-MAR-Münze in verschiedenen Nominale prägen.

Die EID-MAR-Motivik wurde auf Denaren und aurei geprägt. Diese werden wir gleich einzeln betrachten.


Denar des Brutus, 43 - 42 v. Chr.,
3,81 g, 20 mm, 12 h, ​​RRC 508/3,
Münzkabinett der Staatlichen
Museen zu Berlin
, Obj.-Nr.: 18202198

Unter den Prägungen der EID-MAR-Münze sticht allein schon durch die hohe Anzahl der erhaltenen Stücke der Denar hervor. In der Datenbank CRRO sind 36 Stücke aus diversen Sammlungen gelistet. Auch im Münzhandel ist das Motiv häufiger vertreten. Ein Denar ist im römischen Nominalsystem ein zentraler Bestandteil, weil an seinen Wert die anderen Nominale quasi gekoppelt waren. Er ist zudem zu dieser Zeit das wichtigste Nominal zum Bezahlen größerer Beträge, wie zum Beispiel der Auszahlung des Soldes an die Truppen. Schlussendlich ist es somit wahrscheinlich, dass die Silberdenare der dieser Prägereihe auch zur Bezahlung der Truppen unter der Leitung der Caesarmörder, genutzt wurden.

 


Aureus des Brutus, Gold,
Münzmeister: Lucius Plaetorius
Cestianus,
Auftraggeber: Marcus Iunius
Brutus  
© Numismatische Sammlung der
Deutschen Bundesbank
/
Team Uwe Nölk





 

Der Aureus ist eine Goldmünze. Er wurde in der Späten Republik erstmals ausgegeben, und erst nach der Münzreform des Augusts ein fester Bestandteil des Nominalsystems. Er besaß ab dann einen fixen Wert von 25 Denaren. Somit war die Prägung von aurei unter Brutus noch (!) kein übliches und alltägliches Zahlungsmittel und der Besitz etwas Besonderes. Wie viele aurei in dieser Prägereihe hergestellt wurden kann nicht genau gesagt werden. Die Anzahl kann aber nicht sehr hoch gewesen sein, denn es gibt nur drei bekannte Exemplare. Durch die bekannte Ikonografie und damit der Gewissheit, dass man es hier mit einer einzigartigen historischen Quelle zu tun hat, da die Motivik ja letztendlich die Beweggründe der Hauptattentäter offenlegt, sind die Stücke insgesamt im Münzhandel sehr wertvoll – auch die Denare. Einer der aurei wurde erst im Jahr 2020 als teuerste römische Münze der Welt überhaupt von Roma Numismatics für 2,7 Millionen Pfund und somit umgerechnet ca. 3,18 Millionen Euro versteigert!  

 

Wenn ihr euch für den Aureus aus dem Geldmuseum interessiert, dann schaut euch doch mal diese Onlinesonderausstellung an!

 

Vanessa Fernbach, 3. BA Semester, Uni Heidelberg

 

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