Die mythische Verkörperung des Dakerkonflikts

 

Traian ließ während der Kriege diverse Münzen mit dem Thema des Konfliktes prägen. So wurden unter Anderem unterschiedliche Darstellungen des Kriegsgottes Mars abgebildet. Während des ersten Krieges kam beispielsweise ein Denar in Umlauf, der den Gott mit Speer und „tropaeum“ – einer Siegestrophäe – zeigt (Bild 1).


Bild 1: Münzkabinett der Univ. Göttingen,
Inv. AS-01302
Mars im Gang nach rechts.
Er hält Lanze und Tropaeum.

Nach dem Sieg im ersten Krieg wurde die Darstellung in der Folge etwas abgewandelt: So hält Mars in einer Prägung ab 103 n. Chr. zusätzlich zu einem „tropaeum“ auch eine kleine Victoria (eine Siegesgöttin) auf der Hand (Bild 2), welche dem Betrachter den Anspruch des Kaisers auf seinen siegreichen Feldzug verdeutlichte.

In der Folge des ersten Dakerkriegs begann man auch mit der Prägung von Pax – der Personifikation des Friedens – auf Münzen. Auf dem Denar auf Bild 3 kniet ein gefangener Daker vor der thronenden Göttin nieder, die in ihren Händen einen Zweig und ein Szepter hält. Diesen Habitus der Unterwerfung nennt man submissio. Traian vermittelt auf diese Weise, dass nach der Niederwerfung der Daker, die den Krieg vermeintlich aufgrund von Vertragsverletzungen und aggressivem Verhalten herbeigeführt hatten, nun dank seines Sieges der Frieden wiederhergestellt ist.

 


Bild 2: Kunsthistorisches Museum Wien,
Inv. RÖ 88337
Mars in römischer Rüstung
mit Victoria und Tropaeum.

Bild 3: Münzkabinett der Univ. Freiberg,
Inv. I-1665
Ein Daker kniet vor Pax nieder.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Patrick Dörr, B.A., Universität Heidelberg

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