Halten wir also aus den vorangegangenen Seiten fest: Münzen haben nicht nur eine wirtschaftliche Funktion, sondern auch eine politische.
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Aureus des Brutus, Gold, Münzmeister: Lucius Plaetorius Cestianus, Auftraggeber: Marcus Iunius Brutus ©Numismatische Sammlung der Deutschen Bundesbank / Team Uwe Nölk |
Dieser Aureus aus der Numismatischen Sammlung der Deutschen Bundesbank ist einer der wenigen erhaltenen aurei mit der EID MAR-Motivik. Wie auf der vorangegangenen Seite schon dargelegt, war zu Zeiten der Republik der Aureus noch kein normiertes Zahlungsmittel. Die Herausgabe eines solchen Aureus konnte somit keinem rein wirtschaftspolitischen Zweck gedient haben. Man geht davon aus, dass zu diesem Zeitpunkt aurei zur Ehrung und Prestigeobjekt beispielsweise an hohe Militärs und Gefolgsleute vergeben worden sind. Durch einen gelochten Aureus dieser Reihe kann vermutet werden, dass dieser beispielsweise am Körper getragen, an die Rüstung sichtbar angebracht oder an einer Wand angenagelt wurde, was die Prestigefunktion der Münze hervorhebt. Auch aus anderen antiken Quellen kennt man die Verwendung von Münzen als Schmuck von Helmen und Rüstungen (Suet. Iul. 65-68).
In folgendem Video erfährt man mehr über die goldene Brutus-Münze, ein seltenes Artefakt der Antike, und ihre Bedeutung für die historische und numismatische Forschung! Um in die Geschichte hinter diesem außergewöhnlichen Fund einzutauchen!
Weiterführende Quellen:
Suet, Iul. - Suetonius: The Lives of the Twelve Caesars; An English Translation, Augmented with the Biographies of Contemporary Statesmen, Orators, Poets, and Other Associates. Suetonius. Publishing Editor. J. Eugene Reed. Alexander Thomson, Philadelphia 1889.
Vanessa Fernbach, 3. BA Semester, Uni Heidelberg