Marcus Ulpius Traianus, Imperator Caesar Nerva Traianus Augustus Germanicus Dacicus Parthicus – Traian war ein Mann mit vielen Namen. Seine Herrschertitulatur folgte dabei dem für Kaiser üblichen Muster, doch selbst für Kaiserverhältnisse war sie ziemlich umfangreich. So umfangreich, dass nicht selten einige Teile der Titulatur nicht mehr auf die Umschrift der Vorderseite passten und auf die Rückseite der Münze ausweichen mussten. Ein wesentlicher Grund für die lange Anrede waren die zahlreichen Ehrentitel: GERMANICVS, DACICVS, PARTHICVS und OPTIMVS PRINCEPS, die nach ihrer Verleihung in die offizielle Titulatur aufgenommen wurden und bis ans Herrschaftsende konsequent von Traian geführt wurden. Trotz ihrer Formelhaftigkeit ist die Kaisertitulatur auf den Münzvorderseiten aber mehr als nur eine bloße Anreihung von traditionellen Titeln und Attributen.
Vielmehr reflektiert sie die politischen Verhältnisse, dynastischen Ansprüche und die Herrschaftsideologie des Kaisers. Darüber hinaus war sie auch ein beliebtes Legitimations- und Propagandamittel, das im Laufe der Herrschaft – mal mehr, mal weniger – umgestaltet wurde. Auch Traians Titulatur veränderte sich in den zwei Jahrzehnten seiner Herrschaft maßgeblich.
Emanuel Marx (Universität Heidelberg)