Die Familie Traians - das Problem des männlichen Nachfolgers

Für das Fortbestehen einer Herrscherdynastie war es unbedingt notwendig einen männlichen Nachfolger präsentieren zu können: Sei es über einen eigenen Nachkommen, eine Adoption oder eine Heirat in das Kaiserhaus. Nachkommen versprachen Sicherheit und Stabilität. Sollte der Kaiser jedoch keinen Nachfolger haben, könnte es zu Machtkämpfen kommen. Dies war dann auch der Fall, als Nero - der letzte Kaiser der Julisch-Claudischen Dynastie - ermordet wurde: Es folgte ein Bürgerkrieg, den der Flavier Vespasian für sich entscheiden konnte. Er konnte sich als Kaiser etablieren und baute seine beiden Söhne zu Nachfolgern auf. Als sein jüngster Sohn Domitian kinderlos 96 n. Chr. ermordet wurde, der Senator Nerva zum Kaiser ausgerufen wurde und dann Traian adoptierte, stand der damals 44-Jährige Statthalter Obergermaniens vor dem gleichen Problem wie seine Vorgänger Nero und Domitian: Er hatte keinen legitimen Nachfolger. Mit seiner Frau Pompeia Plotina war er schon längere Zeit verheiratet. Sie stammte aus einer wohlhabenden und politisch einflussreichen Familie, weshalb eine Scheidung nicht von Vorteil gewesen sein dürfte. Sie galt zudem als gebildet und soll ihren Ehemann stets unterstützt haben (Plin. paneg. 83,4-8, Cass. Dio 68,5,5).

Als nun Traian 98 n. Chr. Princeps wurde und nach Rom kam, sah er sich in einer schwierigen Situation:

  1. Seine Legitimation rührte einzig von seinem Adoptivvater Nerva und seinen Soldaten her.
  2. Zwar entstammte er einer politisch einflussreichen Familie, aber diese Tatsache allein dürfte nicht ausgereicht habe, um eine Dynastie zu gründen bzw. diese zu legitimieren.
  3. Im Gegensatz zu Vespasian vor ihm konnte Traian keine Söhne zu Nachfolgern aufbauen und sie in dem System "Prinzipat" verankern

Stammbaum erstellt von: Max Adam

 

Max Adam (Universität Heidelberg)

 

 

 

 

 

 

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