Zeitreise in eine alte Polis

https://de.wikipedia.org/wiki/Akropolis_(Athen)#/media/Datei:Attica_06

Die Akropolis der Stadt Athen (Region: Attika), Foto von A.Savin (2013)
Lizenz: CC BY-SA 3.0
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Als die ersten Münzen in der Region Attika eingeführt wurden, war Athen schon eine der größten griechischen Städte mit tausenden von Bürgern. Um 546 v. Chr. herrschte in der Polis ein Aristokrat namens Peisistratos als Tyrann. Nachdem die Nachkommen des Peisistratos ermordet und vertrieben wurden und die Tyrannis auf diese Weise ihr Ende fand, reformierte der Athener Kleisthenes um 508 v. Chr. die Herrschaftsordnung der Polis: Durch ihn hatten die Bürger Athens und die Bewohner und Bewohnerinnen der kleineren Dörfer Attikas die gleiche Chance, sich an der Politik der Stadt zu beteiligen. 

Das war ein Meilenstein für die berühmte attische Demokratie. Dieser Übergang von der Tyrannis zur demokratischen Herrschaft dient als Ausgangslage für den Übergang der archaischen Zeit zur klassischen Zeit Athens. Auch die Prägung der ersten Eulenmünzen wird in diese Übergangszeit eingeordnet. Ob die ersten athenischen Münzen bereits unter den Peisistratiden oder erst in der Zeit des Kleisthenes geprägt wurden, ist in der Forschung noch umstritten. 

Wieso brachte Athen besonders viele Münzen in Umlauf?

Während der Zeit der attischen Demokratie entwickelte sich Athen zunehmend zu einer großen Handelsmacht, vor allem im Handel mit Vorderasien, Ägypten und Sizilien. Das Münzgeld bot hierbei einen Vorteil: Mit wertvollen Münzen konnten die Athener große Mengen an Produkten einkaufen, z. B Getreide und Papyrus aus Ägypten. Das Silber, das die Stadt in ihren Bergwerken in Laurion für die Münzproduktion gewinnen konnte, wurde im Verlauf des 5. Jahrhunderts v. Chr. zu einer sehr begehrten Ware außerhalb Griechenlands. Die Athener hatten somit ein großes Interesse daran, mehr Münzen zu prägen und ihre Wirtschaftskraft weiter anzukurbeln.

 

Weiterführende Literatur: 

Eckhard, B.: Geld, Macht, Sinn. „Überpekuniarisierte Verhältnisse“ im Athen des fünften und vierten Jahrhunderts v. Chr., in: B. Eckhardt und K. Martin (Hrsg.): Geld als Medium in der Antike, Berlin 2011, 14-56.

Gehrke, H.-J./ Schneider, H.: Geschichte der Antike. Ein Studienbuch, Stuttgart 2019.

Kroll, J. H., und Waggoner, N. M.: Dating the Earliest Coins of Athens, Corinth and Aigina. American Journal of Archaeology 88.3. (1984), 325-340.

 

Alina Bruderer, B.A. (Universität Freiburg)

 

 

 

 

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