Jean Varin

Die aus Flandern stammende Familie der Varin brachte viele ausgezeichnete Medailleure und Graveure hervor, von denen im 17. Jahrhundert einige im Dienst der französischen Monarchen standen. Doch aus dieser Familie hochdekorierter Künstler sticht einer ganz besonders hervor: Jean Varin (1604-1672). 1642 wurde er einer der vier Graveure an der Münzstätte in Paris, 1648 Prüfer und Generalgraveur der französischen Münzen. Mit seinen außerordentlichen Arbeiten zog er die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich und damit auch die der Krone. Kardinal Armand de Richelieu (1585-1642), Erzieher Ludwigs XIV., Erster Minister und zu dieser Zeit der mächtigste Mann in Frankreich, bewunderte seine Fertigkeiten und nahm Varin unter seinen Schutz.


Medaille Jean Varins auf Kardinal Richelieu, 1630
(© Landesmuseum Württemberg/CC BY-SA)

 

Mit dieser Rückendeckung reformierte Varin das französische Münzwesen, indem er die Schraubenpresse wiedereinführte, wofür er viel Gegenwind erhielt. Mithilfe der neuen Prägetechnik stellte er den Louis d’or  („Ludwig aus Gold“) her, eine Goldmünze, die auf der Vorderseite das Bildnis Ludwigs XIII., des Vaters von Ludwig XIV., zeigt.

 


Louis d’or Ludwigs XIII. (1641)    (© Von Clicgauche - Eigenes Werk, CC BY-SA 1.0)

 

Literatur

Forrer, Leonard: Biographical Dictionary of Medallists, Vol. 6 T-Z, London 1924

 

Antonia Winkler (Stiftung Schloss Friedenstein Gotha)      

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