Die Motive der Scheine

Die Abbildungen auf den Scheinen beziehen sich alle auf Europa: Im Wasserzeichen und auf dem Hologrammstreifen taucht die Europa aus der griechischen Mythologie auf, die Europaflagge ist abgebildet und man sieht den Umriss von Europa. Auf jedem Schein ist außerdem auf der Vorderseite ein Fenster oder ein Tor zu sehen und auf der Rückseite eine Brücke. Die Tore, Fenster und Brücken stehen für Freiheit, die gute Verbindung der Euro-Länder zueinander und offene Grenzen. Sie sind durch verschiedene Baustile von der Antike bis heute gekennzeichnet. Die abgebildeten Tore, Fenster und Brücken gibt es eigentlich nicht in Wirklichkeit, sondern man hat sie sich als Beispiele für die verschiedenen Baustile, die man in Europa sehen kann, ausgedacht.

Diese Baustile stellen wir euch jetzt vor.

 

5 € - Klassik

Mit Klassik bezeichnet man auch die Zeit der Antike, ungefähr von 800 vor Christus bis 600 nach Christus. Für Europa verbindet man damit hauptsächlich die alten Römer und Griechen. Sie bauten viel aus Stein, hatten aber auch schon Beton. Typisch für den Baustil sind Säulen, Giebel, Rundbögen und auch schon Kuppeln.


Hier sieht man einen griechischen
Torbogen mit ionischen Säulen.
Bild: Hanna Ruckert

Auf dem 5€-Schein ist ein römisches Aquädukt
mit vielen, übereinander gebauten Rundbögen
abgebildet. Bild: Hanna Ruckert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

10 € - Romanik

Die Bauwerke der Romanik (etwa 900 bis 1250) wirken massiv und stabil. Die Fassaden sind schlicht und eher schmucklos, die Wände dick und die Fenster klein und oben rund. Halbkreisförmige Bögen verzieren Wände oder Fassaden. Man findet den Baustil hauptsächlich bei Kirchen, Klöstern und Burgen.


Der runde, schmucklose Rundbogen
wird unten durch Säulen verziert,
die den Bogen eigentlich nicht tragen.
Bild: Hanna Ruckert

Die Brücke aus mehreren Rundbögen wirkt
massiv und stabil. Bild: Hanna Ruckert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

20 € - Gotik

Die Gotik dauerte von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis etwa 1500. Die Architektur ist oft sehr hoch, wirkt aber mit ihren spitzen Bögen und Gewölben und den langgestreckten, hohen Fenstern sehr leicht. Der gotische Baustil wurde hauptsächlich für Kirchen und andere religiöse Gebäude verwendet.


Die Fenster mit ihren spitzen Bögen
und den geometrischen, kreis-
förmigen Verzierungen sind ein
typisches Beispiel für Fenster,
wie man sie in gotischen
Kirchen findet. Bild: Hanna Ruckert

Die Brücke besteht aus mehreren Steinbögen,
die wie die Fenster spitz zulaufen.
Bild: Hanna Ruckert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

50 € - Renaissance

Die Renaissance dauerte vom frühen 15. bis zum späten 16. Jahrhundert und ließ in der Architektur die römische Antike wiederaufleben. Man arbeitete viel mit Säulen, Bögen und Kuppeln, wie sie in der Antike üblich waren. Allerdings hatten die alten Römer noch keine Kirchen und die Städte waren in der Renaissance oft viel größer. Deswegen nahm man die Gestaltungselemente der römischen Antike und passte sie an die neuen Bedürfnisse an.


Säulen tragen den Giebel.
Dazwischen sieht man ein
Fenster. Bild: Hanna Ruckert

Die Brücke hat mehrere Bögen, wie bei den alten
Römern. Die Pfeiler sind verstärkt, um die
Strömung zu brechen und Treibgut
abzuleiten. Bild: Hanna Ruckert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

100 € - Barock/Rokoko

Das Rokoko ist die späte Zeit des Barock, so etwa Mitte des 18. Jahrhunderts. Im Barock ging es bei Gebäuden vor allem darum, durch Prunk die Macht und Bedeutung des Besitzers – oder bei Schlössern des Herrschers – zu zeigen. Man arbeitete mit vielen Verzierungen und runden, ovalen oder geschwungenen Formen und Linien. Oft benutzte man auch Statuen als Verzierung. Das Rokoko ist verspielter und gemütlicher als der Barock. Der Name Rokoko geht auf Rocaille (Muschelwerk) zurück, ein Ornamentmotiv, das im Rokoko immer wieder auftaucht.


Im Vordergrund sehen wir ein
verspieltes, reich verziertes Tor
des Rokoko, im Hintergrund kann
man ein vom Stil her noch etwas
klareres Tor des Barock entdecken.
Bild: Hanna Ruckert

Brücken im Barock bestehen häufig aus
mehreren Bögen. Über den Pfeilern sieht man
Statuen als Verzierung. Bild: Hanna Ruckert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

200 € - Eisen-Glas-Architektur

Die Eisen-Glas-Architektur entstand etwa Ende des 19. Jahrhunderts während der Zeit der Industrialisierung. Eisen und Glas lösten nach und nach Holz und Stein als Baumaterial ab. Damit waren leichter wirkende, aber trotzdem stabile Bauwerke möglich.


Das Eingangstor auf dem
200€-Schein besteht aus
Eisenrahmen mit Glasfenstern.
Bild: Stefan Schweihofer auf
Pixabay, Ausschnitt

Die Eisenbrücke auf dem 200€-Schein ist aus
Stahlstreben gebaut, die sich ähnlich wie bei
einem Fachwerkhaus kreuzen. Bild: Ausschnitt
aus dem Plakat “Die Euro-Banknoten" des
Geldmuseums Frankfurt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

500 € - moderne Architektur

Die moderne Architektur oder auch Modernismus begann so ungefähr im frühen 20. Jahrhundert, nach dem ersten Weltkrieg. Man verwendete vor allem die Materialien Stahl, Glas und Beton. Der Stil ist schlicht ohne viele Verzierungen und die Bauweise richtet sich nach der Funktion, also nach dem, wofür das Gebäude gedacht ist. Man arbeitete mit klaren, geraden Formen und Linien.


Glasfront in Stahlrahmen auf
dem 500€-Schein.
Bild: Wolfgang Eckert auf Pixabay

Hängebrücke mit Stahlseilen auf dem
500€-Schein. Bild: Ausschnitt aus dem
Plakat “Die Euro-Banknoten" des
 Geldmuseums Frankfurt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und wo findet man die Brücken, Tore und Fenster auf den Scheinen? Immer an den gleichen Stellen:

 Bild: Hanna Ruckert
Bild: Hanna Ruckert

 

 

 

 

 

 

 

Lennard Rehfeld (3. Kl) und L.C. (3. Kl), Anna-Schmidt-Schule Frankfurt

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