Münzen hatten durch ihre weite Verbreitung eine sehr große Reichweite. Die aufwändigen Verzierungen von Avers und Revers dienten auch zur Kommunikation und sollten die Polis möglichst gut repräsentieren – durch ihr Aussehen zeigten die Münzen Zugehörigkeit. Das Bild kann dadurch Hinweise darauf geben, wie die Herausgeber einer Münze von anderen wahrgenommen werden wollen. Einige Beispiele für archaische Münzprägungen findest du hier.
Die ersten lydischen Münzen, die mit einem Bild geprägt wurden, zeigen einen Löwen. Der Löwe verkörperte auch schon in der Antike Könige. Deshalb geht ein Teil der Forschung davon aus, dass diese Münzen vom Königshaus geprägt wurden. Andere poleis orientierten sich an ihrem Namen, so wie etwa Melos. Hier wurde ein Apfel auf der Münze abgebildet, denn melon bedeutet im Altgriechischen Apfel.
Unterschiedliche poleis entschieden sich oft für unterschiedliche Bilder auf ihren Münzen. Das bedeutet allerdings nicht, dass eine Polis Anrecht auf ein bestimmtes Motiv hatte und so teilten sich manche poleis das Bildprogramm. Ein gutes Beispiel dafür sind Athen und Korinth, die beide Münzen mit dem Kopf ihrer Schutzgöttin Athena prägten. Obwohl beide Münzen die gleiche Göttin darstellen, sind die Bilder dennoch so verschieden, dass man sie ohne Probleme auseinanderhalten kann.
Johanna Humburg (Universität Freiburg)