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Büste des Marcus Antonius, Flavische Zeit, Musei Vaticani, Rom | Cistophor des Marcus Antonius, Silber, 11,47 g, Ephesos (Türkei), 39 v. Chr., Landesmuseum Württemberg, Stuttgart, Inv.-Nr. MK 25830 |
Nach der Ermordung Gaius Iulius Caesars war die Bindung zu den östlichen Gebieten des Mittelmeerraums von essenzieller Bedeutung für das instabile Römische Reich. Um Herr der Lage zu werden, machte sich Marcus Antonius, der sich in der Tradition Caesars sah, im Jahr 41 v. Chr. zu einer Expedition auf, die ihn von Griechenland über Kleinasien bis nach Ägypten brachte, um sich das Vertrauen und die Loyalität der Bewohner zu sichern. Diese Reise stärkte nicht nur die römische militärische Präsenz in den Gebieten, sondern auch die politischen Verbindungen von Marcus Antonius mit dem Osten. Es verwundert somit kaum, dass er ein Jahr später die offizielle Verwaltung der östlichen Gebiete übertragen bekam. Diese Machtübernahme ermöglichte es ihm, seine Position weiter zu festigen und seine Kontrolle über diese strategisch wichtigen Regionen auszubauen. Als materielle Quelle seiner Position lassen sich ab dem Jahr 39 v. Chr. vermehrt Münzen im Osten finden. Diese Prägungen zeigen die ersten römischen Münzen, die mit lokalen Darstellungstraditionen und in regionaler Produktion gefertigt wurden.
Auf den folgenden Modulseiten wird genauer auf die unterschiedlichen Münzmotive eingegangen und die Frage aufgeworfen, inwieweit er sich darauf als Herrscher im Osten präsentiert.
Tiana Rutz, 6. B.A.-Semester, Universität Heidelberg