Abbildungen auf Münzen dienten oftmals einem bestimmten Zweck bzw. wollten eine Botschaft übermitteln. Nicht zuletzt konnten sie dazu dienen, den Prägeherrn in einem vorteilhaften Licht erscheinen zu lassen – oder wie im Falle Caesars, die eigene Herrschaft auf mythologischer Grundlage zu legitimieren. Münzen waren dafür ein naheliegendes Medium, da sie weit verbreitet waren und somit viele Menschen erreichten.
Caesar griff hierfür bevorzugt auf die Gründungsmythen Roms zurück. In besonderem Maße hängen diese mit seinem mythischen Vorfahren Aeneas zusammen. Aeneas war der mythische Vorfahre von Romulus und Remus, wobei Romulus bekanntermaßen die Stadt Rom gegründet haben soll. Die Verbindung zwischen Caesar und Aeneas zeigt sich vor allem daran, dass der Sohn von Aeneas, Ascanius bzw. Iulus, Namensgeber der Iulier, der gens des Caesar ist.
Zudem eignete sich Aeneas als mythologisches Vorbild aufgrund seiner hervorragenden „pietas“. Dies beanspruchte Caesar bekanntermaßen auch für sich.
Nicht nur Aeneas war von besonderer Bedeutung für Caesar, sondern auch die Göttin Venus, die dem Mythos nach die Mutter von Aeneas ist. Sie gilt daher als Stammmutter der Römer, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass sie auf diversen Münzprägungen als Motiv verwendet wurde.
Auch die Nachfolger des Caesar – etwa sein Adoptivsohn Octavian, der spätere Augustus und auch andere spätere Kaiser – bedienten sich des Vorgehens, mythologische Personen zu ihrer eigenen Aufwertung auf Münzen aufprägen zu lassen oder auch auf Staatsdenkmälern darzustellen.
Irenäus Hartmann, 1. B.A.-Semester (Universität Heidelberg)