Kleopatra und Caesar

Theda Bara als Kleopatra und Fritz
Leiber
 als Caesar in dem verlorenen
Stummfilm Cleopatra (1917).

Kurz nach ihrer Flucht aus Ägypten knüpfte Kleopatra VII. ein entscheidendes Bündnis mit dem römischen Feldherrn Gaius Julius Caesar. Zu dieser Zeit befand sie sich noch immer im Machtkampf mit ihrem Bruder und Mitregenten Ptolemaios XIII. Nach Caesars Ankunft in Alexandria, ausgelöst durch die Ermordung seines Rivalen Pompeius durch Ptolemaios’ Anhänger und die römischen Schutztruppen, suchte Kleopatra Caesars Unterstützung. Der Überlieferung zufolge verschaffte sie sich Zugang zu ihm, indem sie sich heimlich in einem Wäschesack zu ihm schmuggeln ließ (Plut. Caes. 49, 1-3). Im Mythos und der modernen Rezeption wurde aus dem Wäschesack dann ein Teppich.

Mit Caesars Hilfe besiegte Kleopatra ihren Bruder und herrschte von nun an mit ihrem anderen Bruder Ptolemaios XIV. zusammen über Ägypten (Cass. Dio 44, 2–3; Suet. Caes. 35, 1). Sie konnte also ihre Herrschaft stabilisieren. Auch für Caesar war dieses Bündnis vorteilhaft, da es ihm die Kontrolle über Ägypten als wichtige Kornkammer Roms und damit die Finanzierung seines Bürgerkrieges sicherte. Im Vordergrund ihrer Beziehung standen also sicherlich machtpolitische Interessen: Das Bündnis stärkte Kleopatras Machtstellung und festigte zugleich Caesars Einfluss in Ägypten. Aus diesem politischen Bündnis entwickelte sich dann eine sagenumwobene Liebesbeziehung, aus welcher der vermutlich gemeinsame Sohn Caesarion hervorgegangen sein soll.


Relief mit Kleopatra VII. (li.) und ihrem Sohn Caesarion (re.)
an der Südseite des Hathor-Tempels von Dendera,
Ägypten; © Olaf Tausch.

 

 

Julia Ortseifen, 3. Mastersemester (Universität Heidelberg)

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