Giovanni da Cavino lebte und arbeitete zwischen 1500 und 1570 in Padua, das zu dieser Zeit unter der Herrschaft des mächtigen Venedig stand. Cavino war Goldschmied, Medailleur, Stempelschneider und Antiquar. Im Laufe seines Lebens erlangte er weit über Padua hinaus große Berühmtheit und ist auch heute noch bekannt als bester und bekanntester Imitator antiker Münzen.
Cavino verfügte über eine eigene Sammlung antiker Objekte und kannte Texte von antiken Autoren: In Motiven seiner Werke können vor allem Szenen des römischen Schriftstellers Sueton wiedererkannt werden. Bei seinen intensiven Forschungen zu antiker Münzprägung arbeitete er mit dem Antiquar Alessandro Bassiano (Maggi) zusammen und perfektionierte seine außerordentlichen technischen Fähigkeiten. Daran sind seine Werke auch zu erkennen: Cavino hatte eine ausgefeiltere Technik als seine Zeitgenossen, vielleicht sogar auch als die antike Münzprägung. Hierbei muss betont werden, dass er mit Techniken arbeitete, die in der Antike noch nicht zur Verfügung standen.
Der Medailleur ist dem (Vor-)Humanismus zuzuordnen. Dabei standen die Studien der „glorreichen Vergangenheit“ im Fokus. Vor diesem Hintergrund erscheint Cavinos Werk als gezielte Nacheiferung und Wettbewerb mit antiken Münzmeistern.
Dabei schuf er unter anderem die Caesaren, eine Reihe, auch Suite genannt, die aus Sesterzen römischer Kaiser bestand. Zu dieser gehört auch die VENI VIDI VICI- Medaille.
Lea Tappenbeck, 2. M.A. Semester (Universität Heidelberg)