Die Via Traiana

Wollte ein Römer nach Brundisium (Brindisi) gelangen, musste er von Rom aus auf der Via Appia über Beneventum (Benevento) und Tarentum (Tarent) einen teilweise sehr anstrengenden Weg zurücklegen.

Um die Strecke zu vereinfachen, ließ Traian einen neuen Streckenabschnitt bauen, der von Beneventum über Barium (Bari) an der adriatischen Küste bis nach Brundisium führte. Dadurch wurde der Weg von Rom nach Brundisium wesentlich kürzer und weniger beschwerlich.


Karte der Via Appia und Via Traiana
Wikimedia Commons

Teilweise wird die Straße heute noch befahren, doch ist sie mittlerweile asphaltiert. Dennoch kennen wir archäologische Spuren, die belegen, dass die Straße damals sehr aufwendig aus polygonalen (vieleckigen) Granitsteinen verlegt worden war und auch das Stück der ehemaligen Via Appia von Rom nach Beneventum in Teilen neu verlegt und verbessert wurde.

Die über 60 erhaltenen Meilensteine, die in regelmäßigen Abschnitten aufgestellt wurden, weisen darauf hin, dass die Straße 108/109 n. Chr. gebaut wurde.

Münzen, deren Emission vom Senat zur Einweihung der Straße veranlasst worden war, datieren auf 112 n. Chr. Der Bau der Via Traiana kann also nicht mehr als 4 Jahre gedauert haben.

Auf den Münzen sehen wir eine lagernde Frauengestalt, die in ihrer rechten Hand ein Rad hält, welches an den Verkehr auf der Straße erinnert. Die Frau stellt also die Personifikation der Straße dar. Im Abschnitt darunter stechen sofort die Worte „VIA TRAIANA“ ins Auge, die unsere Deutung bestätigen.


Münzkabinett der Universität Mainz, Inv. Nr. 390
Auf dem Revers die Personifikation der Via Traiana

Zu Ehren Traians wurde ein imposantes, heute noch sehr gut erhaltenes Tor in Beneventum errichtet, das mit seinem reichen Bildprogramm den Kaiser in aller Form lobt.


Ehrenbogen des Traians in Benevento

 

Beate Mitko (Universität Heidelberg)

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