Es ist nicht verwunderlich, dass das Verhältnis von Geld, Krieg und Imperium von den Autoren der klassischen Zeit genauer beschrieben wurde. Die bis heute geltende Binsenweisheit “Kriege kosten (viel) Geld” war zu Zeiten des Thukydides und des Xenophon sicherlich auch keine vollkommen neue Erkenntnis.
Mit Ende des Peloponnesischen Krieges begann eine Zeit, in der die großen griechischen Mächte Sparta und Athen nach ihren kriegerischen Anstrengungen im 5. Jahrhundert v. Chr. an Einfluss verloren. Zwar ging Sparta im Peloponnesischen Krieg als Sieger hervor, doch konnte die Polis kein dauerhafter Hegemon im Griechenland des 4. Jahrhunderts v. Chr. werden. Bis zur Expansion des makedonischen Königreiches unter Philipp II. befanden sich die griechischen Poleis in einem ungewissen Zustand, der durch viele Kriege und gescheiterte Ordnungsversuche gekennzeichnet war.
Dennoch wurde auf mehreren Ebenen versucht, an vorangegangene Institutionen und Zustände anzuknüpfen und auf einen Frieden aller griechischen Städte (koine eirene) hinzuarbeiten. So hält auch Xenophon gegen Ende seiner Poroi ein vernichtendes Urteil für die Tumulte und kriegerischen Auseinandersetzungen seiner Zeit bereit.
Doch mit welchen neuen Herausforderungen hatte das athenische Währungssystem im 4. Jahrhundert zu kämpfen? Eine Antwort zu dieser Frage findest Du in den nächsten Themenbereichen.
Quelle:
Xenophon: Kleine historische und ökonomische Schriften, ü. & hrsg. W. Will. Berlin 2020.
Weiterführende Literatur:
Jehne, M.: Koine Eirene. Untersuchungen zu den Befriedungs- und Stabilisierungsbemühungen in der griechischen Poliswelt des 4. Jahrhunderts v. Chr.. Stuttgart 1994.
Paul Seyfried, B.A. (Universität Freiburg)