Alle schlugen nun eine Ehe des Antonius vor in der Hoffnung, dass sie, die mit so großer Schönheit, Würde und Klugheit vereinigte, wenn sie sich mit Antonius verbände und so von ihm geliebt würde, wie es bei ihren außerordentlichen Eigenschaften zu erwarten war, dem Wohl und der Einigkeit des ganzen Reiches förderlich sein würde. […]
- Plut. Ant. 31, 2 (Übersetzung von K. Ziegler)
Wie aus diesem Abschnitt von Plutarchs Biographie über das Leben des Marcus Antonius hervorgeht, war die Ehe zwischen Marcus Antonius und Octavia vor allem politischer Natur und stark abhängig vom Verhältnis zu Octavian, dem Bruder Octavias und Adoptivsohn des verstorbenen Caesar. Inwieweit Plutarch in seinen Beschreibungen übertrieben hat, ist heutzutage nicht mehr klar zu durchblicken. Doch soll diese politische Verbindung Antonius zunächst dazu veranlasst haben, eine reine diplomatische Beziehung zu Ägypten zu pflegen. Nach der Hochzeit mit Octavia im Jahr 40 v. Chr. und dem gemeinsamen Aufenthalt in Athen, scheint Antonius keinen privaten Kontakt zu Kleopatra gehabt zu haben und sich ganz seiner Aufgabe der Bindung des Ostens an das Römische Reich gewidmet zu haben. Aus dieser Zeit der „ehelichen Einheit“ stammen auch die ersten Münzen mit der Staffelbüste des frischvermählten Paares, Marcus Antonius und Octavia.
Tiana Rutz, 6. B.A.-Semester, Universität Heidelberg