Neben den zivilen Ehrungen war Traian vor allem für seine militärischen Erfolge bekannt: Er wurde dreizehn Mal zum Imperator akklamiert und erhielt vor und während seiner Herrschaft drei Siegerbeinamen, die fortan seine Titulatur zierten. Den Titel GERMANICVS (Germanenbesieger) nahmen sein Adoptivvater Nerva und er nach erfolgreichen Militärexkursionen in Germanien an. Im Jahr 102 n. Chr. bekam er nach dem ersten Dakerkrieg zudem den Siegertitel DACICVS (Dakerbesieger) verliehen. Die letzte Änderung der Titulatur folgt 116 n. Chr., als Traian nach dem Partherkrieg mit dem Titel PARTHICVS (Partherbesieger) geehrt wurde. Die umfangreiche Titulatur gab dem Element der militärischen Sieghaftigkeit des Kaisers eine völlig neue Qualität: Die Münzlegenden bewerben Traian als äußerst erfolgreichen Heerführer, der durch wichtige Siege seine anfänglichen Legitimationsprobleme kompensieren konnte und dem Reich seine bis dato größte Ausdehnung bescherte. Gleichzeitig steht aber vor allem auch der Partherkrieg und der darin erworbene Titel PARTHICVS für seine aggressive Expansionspolitik, die das Reich nachhaltig schwächte und von der gegenläufigen Grenzpolitik seines Nachfolgers Hadrian abgelöst wurde.
Emanuel Marx (Universität Heidelberg)