Viele Kaiser und das Heer
Zwischen den Jahren 235 bis 305 n. Chr. gab es zumindest einundfünfzig Personen, die – legitim oder illegitim – den Titel Kaiser beanspruchten.
Durch die vielen Kriege wuchs das Heer. Dementsprechend wuchs auch dessen Rolle. Es gab zahlreiche Reformen des Militärs, die spätestens mit Kaiser Septimius Severus begannen. Nach und nach war es auch einfachen Soldaten möglich, die Karriereleiter bis hin zu den höchsten Positionen im Militär aufzusteigen. Parallel wurden Senatoren, die Legionskommandanturen und Statthalterschaften der Grenzprovinzen innehatten, zunehmend durch Ritter ersetzt.
235 n. Chr. kam es zu einer Meuterei, als Severus Alexander von seinen eigenen Truppen in Mainz, auf Befehl von Maximinus Thrax, ermordet wurde. Maximinus Thrax war der erste sogenannte “Soldatenkaiser” – ein Kaiser, der nicht aus der Elite stammte, sondern eine einfache Herkunft hatte. Er war Berufssoldat. Ab jetzt war die Herrschaft des Kaisers vor allem mit seiner militärischen Fähigkeit verbunden. Dazu brauchte der Kaiser die Unterstützung des Heers mehr als je zuvor...
Enseroth/Nichols (2. Semester, Universität Heidelberg)