Nicht umsonst wird die Regentschaft Ludwigs XIV. als das Grand Siècle (großes Jahrhundert) bezeichnet: Unter seiner Führung erfuhren die Künste große staatliche Förderung mit dem Ziel, die besten Kunstschaffenden für Frankreich arbeiten zu lassen. Ludwig instrumentalisierte die Künste mit der Absicht, sie in seinem Interesse zu prägen und zu lenken. Die Künste – manifestiert im Schloss Versailles – standen im Dienst der Verherrlichung des Monarchen und seiner Herrschaft, um sein Ansehen im In- und Ausland zu stärken.
Ludwig gelang es, die französische Kunst und Kultur in ganz Europa als Vorbild zu etablieren. Barockschlösser – wie die in Ludwigsburg oder Rastatt – folgten Versailles. Französisch wurde die Sprache der Diplomaten in Europa.
Ein beliebtes Mittel zur Selbstverherrlichung war die Selbstdarstellung als römischer Kaiser, griechischer Held oder antike Gottheit wie Jupiter oder Apoll. Dieser Rückgriff in die ruhmreiche Vergangenheit Roms und Griechenlands bestätigte das Repräsentationsbedürfnis der barocken Fürsten und das Lebensgefühl der Zeit. Außerdem wurde so durch die Betonung von Autorität und der quasi gottgleichen Position des Kaisers die eigene Herrschaft legitimiert. Diese Selbstdarstellungen lassen sich sowohl auf Gemälden in den Prunkräumen des Schlosses Versailles finden als auch auf den Medaillen, die Ludwigs ruhmreiche Taten verewigen sollten.
Ludwig XIV. als Jupiter, Charles-François Poërson, |
Hier könnt ihr noch mehr über Ludwigs Beziehung zur Kunst erfahren. Außerdem gibt es ein spannendes Video zu diesem Thema.
Antonia Winkler (Stiftung Schloss Friedenstein Gotha)