Verhältnis von Münzprägung zu Silberabbau


Was passierte nun mit dem in Laurion gewonnen Silber? Wie wurde das Silber zu Münzen? Hierfür musste es zunächst einmal geprägt werden.
Über die Münzprägestätten in Athen ist jedoch sehr wenig bekannt. Es wird vermutet, dass die Münzprägung von Aufsehern, sogenannten epistatai, überwacht wurde. Weiterhin wird vermutet, dass lang- wie kurzfristige Entscheidungen über die zu prägende Geldmenge von der Volksversammlung sowie dem athenischen Rat entschieden wurden.


Tetradrachme aus Athen (449 v.Chr.) Bild von: Classical
Numismatic Group
 CC BY-SA 3.0


Im vorigen Kapitel wurde erläutert, dass Privatpersonen eine Lizenz und damit die Rechte des Silberabbaus vom athenischen Staat erwerben mussten. Auch die enormen Miet- und Verpflegungskosten für die Unfreien erforderten Geld, das irgendwie zur Verfügung stehen musste. Es wird vermutet, dass um diese großen Geldsummen aufzubringen, die Minenpächter ihr Silber direkt bei den Münzprägestätten prägen durften. In Athen stand somit die Münzprägung in direkter Verbindung mit der Silbergewinnung. Dies bedeutet, dass die Münzprägung zwar unter staatlicher Aufsicht stand und in Athen nur von der staatlichen Münzstätte unternommen werden durfte, jedoch zu Hochzeiten des Silberabbaus hauptsächlich von den Minenpächtern „angetrieben“ wurde.
 

 

Weiterführende Literatur:

Flament, C.: The Athenian Coinage, from Mines to Markets. Journal of Ancient Civilizations 34/2 (2019), 189-209.

Kroll, J. H.: Coinage and its economic implications. In: J. Neils und D. K. Rogers (Hrsg.): The Cambridge Companion to Ancient Athens. Cambridge 2021, 257-268.

Thür, G. und Faraguna, M.: Silver from Laureion: Mining, Smelting, and Minting. In B. Woytek (Hrsg.): Infrastructure and Distribution in Ancient Economies. Wien 2019, 45-58.

 

Leon Bay (Universität Freiburg)

 

Fehler Bitte beantworten Sie alle Fragen