Rezeption inflationärer Ereignisse in Print und Medien

 

Die Rezeption einer Inflation, also wie sich die Bevölkerung an die Inflation erinnert und wie sie im kulturellen Gedächtnis bleibt, hängt vor allem davon ab, wie lange die Inflation her ist und wie schlimm ihre Auswirkungen waren.

 

Gerade im Jahr 2023, in dem wir eine Inflation aufgrund der Pandemie und des Ukrainekrieges erleben, wird oft an die Hyperinflation 1923 und ihre Schrecken erinnert. In der Berichterstattung wird oft auf diese Bezug genommen, zudem wird der – zweifelhafte  - Versuch unternommen, Parallelen zwischen den Inflationen zu ziehen. Auf frühere Inflationen wie beispielsweise die der Schindlingszeit wird sich heute kaum bis gar nicht bezogen. 

 

 

In der direkten Folge der Inflation zeigen sich grundsätzlich zwei Reaktionen der Bevölkerung:

Zum einen ein geringeres Vertrauen in die Währung: Da man gerade erst erlebt hat, wie die Währung in sich selbst zusammenbricht, vertraut man der neuen Währung nur unter Vorbehalt. Dieses Phänomen ist epochenüberreifend. Ein Beispiel aus der frühen Neuzeit wären die Flugblätter aus der Kipper- und Wipperzeit. Zum anderen ergibt sich die Angst vor einer neuen Inflation.

 

 

Abschließend lässt sich festhalten, dass Inflationen traumatische Erlebnisse sind, welche sich in der Erinnerung der Menschen halten. Die damit einhergehende Angst verleitet allerdings zu falschen Schlüssen und zur Fokussierung auf bestimmte Aspekte einer inflationären Entwicklung. Gerade der Vergleich zwischen der Hyperinflation 1923 und der Inflation von 2023 hinkt in vielerlei Hinsicht. 

 

Frederik Simon und Vincent Hecker, 2. Semester, Universität Heidelberg

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