Wilder-Mann-Münzen

 

Als Wilder-Mann-Münzen bezeichnet man die Prägungen der unterschiedlichen Linien des Welfen-Hauses (Herzöge von Braunschweig-Lüneburg) aus den Harzer Münzstätten, auf denen das Motiv eines Wilden Mannes im Münzbild vorkommt. Es handelt sich um einen am ganzen Körper behaarten und nur mit einem Lendenschurz bekleideten Mann, der eine Keule oder einen Baum trägt und auch als Schildhalter vorkommt. Seltener erscheinen auch zwei Wilde Männer oder eine Wilde Frau. Zum ersten Mal begegnet das Bild des sagenhaften Waldbewohners auf einem Taler Herzog Heinrichs des Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel (1514-1568) aus der Münzstätte Riechenberg. Die letzten Münzen im Kurfürstentum Hannover mit einem Wilden Mann sind Kupferpfennige von 1804. Seltener tauchen Wilde Männer auch auf anderen Münzen – beispielsweise von Schwarzburg, Sachsen-Hildburghausen, Preußen oder Dänemark – auf.

 

Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Ernst August (1679-1698, seit 1692 Kurfürst). 2/3 Taler (= 24 Mariengroschen) 1690. Davenport 394; Welter 1970. Landesmuseum Hannover. Münzkabinett. Inv.-Nr. 03:041:032.

 

 

 

 

Sebastian Steinbach (Niedersächsisches Landesmuseum Hannover)

Eine Kooperation mit Numismatik in Hannover

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