Die ersten Münzen wurden im lydischen Königreich (Kleinasien) geschlagen. Dabei handelte es sich um eine Prägung aus Elektron, einer natürlichen Legierung aus Gold und Silber, die nur dort natürlich vorkommt.
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Schon diese frühen Münzen trugen verschiedene Zeichen/Markierungen und Legenden; dabei unterscheiden sich die Vorderseite (Avers) und die Rückseite (Revers) voneinander. Ein berühmtes Beispiel aus dieser Zeit sind die Elektronmünzen des Phanes. Diese zeigen auf dem Avers eine Hirschkuh und die Legende auf dem Revers hingegen verschiedene Formen des sogenannten quadratum incusum, einem vertieften Quadrat. Gerade dieses bildlose Element wurde vor allem in den Anfängen der Münzprägung als Dekoration der Rückseiten verwendet.
Im 6. Jh. v. Chr. wurde die Elektronprägung von Gold- und Silberprägungen abgelöst, wobei die meisten der griechischen Städte bald schon nur Silbermünzen emittierten. Zu späterer Zeit, vermutlich Ende des 5. Jhs. v. Chr., kamen dann auch Münzen aus Bronze hinzu. Dabei war der Wert einer jeden Münze einem Standard, dem sogenannten Münzfuß, unterworfen. Allerdings gab es nicht nur einen, sondern mehrere Münzfüße gleichzeitig, deren Anwendung oft regionsbedingt war. Durch diese Münzfüße wurde ein einheitliches Gewicht für jedes Nominal, also den Münzwert, festgelegt.
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Münzen waren nicht nur Zahlungsmittel, sondern auch ein Weg, die polis (Stadt) nach außen hin zu repräsentieren. Dabei wurde zum einen auf Mythologie und Kult zurückgegriffen, zum anderen wurden auch Wappen geschaffen, die sich in Zusammenhang mit der prägenden Stadt stellen lassen. So prägte Phokaia zum Beispiel eine Robbe, da der Name der Stadt sich vom griechischen Wort phoke ableiten ließ.
Porträts kamen erst in spätklassischer (400–330/320 v. Chr.), vermehrt aber in hellenistischer (330/320–30 v. Chr.) Zeit auf, wobei sie in Kleinasien schon ab dem Ende des 5. Jhs. v. Chr. belegt sind.
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Annika Stöger, B.A. (Universität Heidelberg)