Caesar und Aeneas

 


Revers eines Denars mit Aeneas der nach links läuft.
Auf seiner linken Schulter sitzt Anchises, auf ​​​​der 
ausgestreckten Rechten trägt er das Palladion.
Römische Republik, Silber, Gew. 3,68 g, Dm. 19 mm,
47-46 v. Chr.  Landesmuseum Württemberg 
Inv.-Nr. MK 4494, RRC 458/1.

 

In der Antike war es ein verbreitetes Phänomen, mythologische Aspekte zu nutzen, um die eigene Machtposition zu legitimieren. So hat zum Beispiel die Stadt Athen, um sich als Hegemonialmacht auf dem griechischen Festland zu positionieren, diesen Anspruch mit dem mythologischen Kampf zwischen Poseidon und Athena um die Vorherrschaft über die Stadt unterstrichen. Aber auch das Einholen von Orakelsprüchen verband das Mythologische mit dem Politischen in Bezug auf Siedlungsgründungen oder Kriegsentscheidungen. Und natürlich war das Einbetten von Göttern oder Heroen in die Reihe der eigenen Ahnen ein weiteres, verbreitetes Mittel der Legitimation. Dieses nutzte Caesar bei dem hier abgebildeten Denar.

Wieso er dafür gerade Aeneas wählte und was es mit dem Stammvater der Römer auf sich hat, wird auf den weiteren Seiten erklärt.

 

Ina Baumgärtner, 5. B.A.-Semester (Universität Heidelberg)

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