„Eines fürsten längstes und größtes monument…“ – die Bedeutung von Medaillen im Barock

Neben der Mode, dem Hofzeremoniell oder der Architektur setzte das frühbarocke Frankreich auch Maßstäbe hinsichtlich der Prachtentfaltung und Themenvielfalt von Medaillen. Die französische Medaillenkunst unter Ludwig XIV. genoss hohes Ansehen, das 1663 in der Gründung der Pétite Académie (heute die Académie des inscriptions et belles-lettres) gipfelte. Diese damals aus nur vier Mitgliedern bestehende Institution beschäftigte sich mit dem Entwurf von Texten und Bildern, die einzig dem Zweck der Glorifizierung des Lebens und der Taten des Sonnenkönigs dienen sollten. Medaillen waren ein bedeutendes politisches Instrument, mit dem die europäischen Fürsten – wie beispielsweise ein Jahrhundert später Napoleon Bonaparte – nicht nur ihre Macht demonstrierten, sondern auch hinsichtlich der Größe und Zahl ihrer Sammlungen untereinander konkurrierten.

Der berühmte Barockmedailleur Raimund Faltz (1658-1703) beschrieb dieses Phänomen so:

 

„Eine Medaille (ist) eines fürsten längstes und größtes monument […], und (kann) so lange währen […], alß die welt sein wird.“

 

Hier  könnt ihr euch einige barocke Medaillen anschauen, u. a. auch von Raimund Faltz.

 

 

 

Antonia Winkler (Stiftung Schloss Friedenstein Gotha)

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