Traian und Hadrian

Münzkabinett KHM Wien, Inv.  RÖ 8669
Traian und Hadrian
​​​​​​stehen nebeneinander und halten
gemeinsam den Globus in der Mitte. 

Hadrian (*76 n. Chr. † 138 n. Chr.) wurde 117 n. Chr. von Traian adoptiert und nach dessen Ableben zum Kaiser erhoben. In den ersten Münzemissionen wird die Bindung zu seinem Adoptiv- und Ziehvater, die ihm Legitimität garantierte, sehr deutlich hervorgehoben: 117 n. Chr. ließ Hadrian eine Reihe von Adoptio-Münzen prägen, auf denen Traian seinem Nachfolger die Herrschaft über die Welt oder auch eine Adoptionsurkunde übergibt. Hadrians Münzlegenden der ersten Regierungsjahre übernahmen zudem den Namen „TRAIANVS“ und die Ehrentitel Traians. Im weiteren Verlauf seiner Herrschaft wandte er sich aber immer mehr von der Politik seines Vorgängers ab: Er verzichtete auf die „Ausschlachtung“ seiner militärischen Erfolge, feierte keine Triumphe und führte nach 118 n. Chr. auch keine Siegerbeinamen mehr. Deutlich wird dieser Kurswechsel auch in der Titulatur auf Münzen, die unter Traian beständig erweitert und unter Hadrian immer weiter verkürzt wurde, bis er ab 123 n. Chr. sogar auf das traditionelle „IMPERATOR“ verzichtete.

 

Emanuel Marx (Universität Heidelberg)

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