Schon vor der offiziellen Übernahme der Regierungsgeschäfte durch Ludwig XIV. nach dem Tod des leitenden Ministers Jules Mazarins im Jahr 1661 war Frankreichs Geschichte durch andauernde Kriege geprägt. Auch Ludwig sah militärische Auseinandersetzungen als bewährtes Mittel, um Frankreich zur führenden Macht in Europa zu machen. Seine aggressive Expansionspolitik führte dabei jedoch zu einer außenpolitischen Isolierung Frankreichs.
Die Vereinigten Niederlande, ehemals Verbündete Frankreichs, waren Ludwig ein besonderer Dorn im Auge. Das lag daran, dass sie im für Frankreich ungünstig ausgegangenen Devolutionskrieg (1667-1668) das entscheidende Bündnis gegen Frankreich begründet hatten. Da Ludwig diesen Schritt nicht verzeihen konnte, richteten sich seine außenpolitischen Ambitionen nun auch gegen die Niederlande. Der Holländische Krieg begann 1672 und weitete sich in den Folgejahren zu einem europaweiten Konflikt aus, da auch Spanien, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation und Brandenburg-Preußen auf der Seite der Niederlande in den Krieg eingriffen, um eine französische Vormachtsstellung in Europa zu verhindern.
Der Krieg endete 1678 mit dem Frieden von Nimwegen und festigte Frankreichs Stellung als Großmacht.
Antonia Winkler (Stiftung Schloss Friedenstein Gotha)