Die meisten Ausgaben des Staates entfielen auf das Heer (im Vergleich waren die Kosten für die Verwaltung ziemlich gering). Schätzungen zufolge wurden dem Heer zwischen 66% und 80% des ganzen Haushaltes zur Verfügung gestellt.
Zwischen 197 und 235 n. Chr. steigerten sich die Soldauszahlungen an Soldaten um 300%:
Dementsprechend stiegen auch die gesamten Ausgaben des Staates für das Heer enorm an:
Sicherlich gab es mehr Kriege. Dazu spielte das Heer seit Septimius Severus eine größere Rolle im Reich. Ob ein Kaiser erfolgreich war oder nicht, hing größtenteils davon ab, ob er die Unterstützung der Soldaten hatte. Solderhöhungen waren ein guter Weg, diese Unterstützung zu erkaufen.
Man geht davon aus, dass die dafür notwendige drastische Ausgabensteigerung der Hauptgrund für die Entwertung von Münzen (Inflation) war. Der Römische Staat musste deutlich mehr Münzen herstellen, um die, wegen der unsicheren Grenzen, höhere Anzahl an Soldaten engagieren und besser bezahlen zu können. Möglicherweise führte man auch daher eine neue Münze ein – den Antoninian (= 2 x Denar) – nämlich unter anderem um die höheren Löhne an die Soldaten bezahlen zu können.
Enseroth/Nichols (2. Semester, Universität Heidelberg)