Wie in dem ersten Teilmodul "Die lange Geschichte der Münzgeldentwicklung" gezeigt wurde, fand am Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. eine Standardisierung des Münzbildes statt und die attische Münze wurde zu einem Zeichen von lokaler Identität. Der Umlauf einer einzigen standardisierten Währung schuf ein Zusammenhalts- und Zugehörigkeitsgefühl. Die berühmten Tetradrachmen der Athener sind bis heute als ein Symbol für die Polis Athen erkennbar.
Die Verbreitung von Münzen hatte auch einen demokratisierenden Effekt, da im Gegensatz zu Landbesitz alle Zugang dazu hatten und somit eine gewisse Gleichheit der Besitzverhältnisse geschaffen wurde. Zwar gab es große Unterschiede im Reichtum, aber grundsätzlich konnte jeder und jede durch Geld reich werden, nicht nur die Grundbesitzer. Damit ist Geld ein wichtiger Faktor für die Demokratie des klassischen Athen.
Nun weißt du, welchen Effekt Geld auf die Bewohner der Polis hatte. Als nächstes kannst du dir anschauen, mit welchen Kosten die Demokratie verbunden war.
Weiterführende Literatur:
Trundle, M.: Coinage and democracy. Economic redistribution as the basis of democratic Athens. In: R. Evans (Hrsg.): Mass and Elite in the Greek and Roman Worlds. From Sparta to late Antiquity. Abingdon/New York 2017, 11-20.
Sarah Schachner, B.A. (Universität Freiburg)