Das Attentat wurde von drei Römern angeführt, die jeweils eine besondere Beziehung zu G. Iulius Caesar hatten und aus unterschiedlichen Beweggründen gegen ihn vorgingen:
Gaius Cassius Longinus hatte ursprünglich im letzten Bürgerkrieg, ca. 49 v. Chr., auf der Seite von Pompeius gegen Caesar gekämpft. Nach Caesars Sieg in der Schlacht von Pharsalos wechselte er jedoch in dessen Lager. Dennoch hegte Cassius eine tiefe Abneigung gegen ihn, da dieser ihm nicht die Ämter zugestand, die er als angemessen für sich betrachtete – etwa den Posten eines Feldherrn im Krieg. Zusätzlich verschärfte sich der Konflikt, als Cassius gegen Marcus Iunius Brutus um das prestigeträchtige Amt des praetor urbanus konkurrierte, das letztendlich an Brutus ging.
Marcus Iunius Brutus hingegen stand bei Caesar in hohem Ansehen und wurde von ihm auf die höchsten politischen Posten befördert. Doch die Macht, die mit diesen Positionen einherging, schwand durch Caesars zunehmend autokratische Herrschaft. In antiken Quellen (z.B. App., civ. 2.112.) wird gelegentlich angedeutet, dass Brutus möglicherweise ein persönliches Motiv gegen diesen hegte, da er als Sohn von Servilia, einer Geliebten Caesars, auch dessen unehelicher Nachkomme gewesen sein könnte.
Decimus Iunius Brutus, der dritte Verschwörer, war ein enger Freund Caesars und genoss dessen Vertrauen. So setzte Caesar ihn als Erben zweiten Grades ein und bestimmte ihn zum gesetzlichen Vormund seines Adoptivsohnes Octavian. Decimus spielte eine zentrale Rolle im Attentat, da er den Verschwörern wertvolle Informationen zukommen ließ. Warum Decimus schließlich gegen Caesar rebellierte, bleibt ein Rätsel, da die antiken Quellen dazu keine eindeutigen Hinweise liefern.
Weiterführende Quellen:
App. civ. – Appian: Römische Geschichte, Bd. 1. Die römische Reichsbildung, übers. v. O. Veh, eingel. v. K. Brodersen, Stuttgart 1987, Bd. 2. Die Bürgerkriege, übers. v. O. Veh, eingel. v. W. Will, Stuttgart 1989.
Anika Landstorfer, 3. B.A. Semester (Universität Heidelberg)