1. Tat: Der Nemeische Löwe

 

Die erste der 12 Taten bestand in der Tötung des Nemeischen Löwen, eine von Monsterwesen abstammende, unbesiegbar erscheinende Bestie der griechischen Mythologie.

Der Löwe trieb sein Unwesen in den Wäldern der Argolis, vor allem in der Gegend um die Stadt Nemea herum, die dann auch namensgebend für den Löwen wurde.
Kein Pfeil und kein Schwert war in der Lage, durch das undurchdringliche Fell des Löwen zu kommen, um diesen zu töten. Auch Herakles hat es zunächst mit diesen Waffen versucht, aber auch ihm ist es nicht gelungen.
Wie genau er den Löwen letzten Endes getötet hat, wird unterschiedlich von den antiken Autoren überliefert. Entweder hat der den Löwen mithilfe seiner Keule erschlagen oder er erwürgte den Löwen durch seine unbändige Kraft im Ringkampf.

Als Beweis für das Erfüllen dieser Tat zog er dem Löwen das Fell ab, welches er fortan als Erkennungszeichen trug. Da das Fell des Löwen auch nach dem Tod noch undurchdringlich war, stellte es auch einen Schutzpanzer für Herakles dar.

Prägungen, die den Kampf zwischen Herakles und dem Nemeischen Löwen zeigten, hatten einen großen Verbreitungsraum, so wurden Münzen mit diesem Motiv nicht nur im festländischen Griechenland, sondern auch in Magna Graecia (Italien) und bei den Satrapen (Statthalter im Perserreich) geprägt.

Der Mythos des Löwenkampfes war somit ein sehr beliebtes und weitverbreitetes Münzmotiv und dasjenige unter den 12 Taten, das am häufigsten vorkam. Auch in der Vasenmalerei ist der Herakles Kampf gegen den Löwen das beliebteste Thema um den Helden gewesen.

 


Herakles kämpft gegen den Nemeischen Löwen,
neben ihm Bogen und Keule,
Stater, Herakleia Lukania, ca. 390-340 v. Chr.
Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin
Objektnr. 18203012

 

 

 

Annika Stöger, M.A. (Universität Heidelberg)

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