Die Kredit- und Wechselschulden in Folge des Ersten Weltkriegs waren zu großen Teilen erst nach dem Krieg fällig.
Die Höhe der Reparationsschulden war schwankend, denn die Siegermächte setzten im Laufe der ersten Nachkriegsjahre verschiedene Summen fest.
Es entstanden neue Schulden in Folge neu aufgenommener Kredite zur Bewältigung der innenpolitischen Krisen.
Wechselkurse
Folge des Ersten Weltkriegs waren ungünstige Wechselkurse der Mark zu anderen Währungen.
Die groß angelegten Importe des Deutschen Reiches führten in Kombination mit den schlechten Wechselkursen zu hohen Kosten.
Nach der vorübergehenden Stabilisierung des Wechselkurses explodierte dieser im Verlauf der Ereignisse rund um das Krisenjahr 1923.
Geldschöpfung
Bereits während des Krieges wurde der Papiergeld-Druck zur Beschaffung finanzieller Mittel genutzt. Die umlaufende Geldmenge stieg auf mehr als das Doppelte des Jahres 1914.
Zur Finanzierung der Reparationen und der Maßnahmen zur Krisenbewältigung wurden erneut große Mengen neu gedruckten Geldes in Umlauf gebracht.
Als die Preise 1923 unkontrolliert zu steigen begannen, gaben die Kommunen und einzelne Firmen zusätzlich eigenes Notgeld heraus, wodurch sich die Inflation noch weiter verschärfte
Politische Unruhen
Durch viele Maßnahmen zur Eindämmung von Unruhen entstanden der Staatskasse der Weimarer Republik erhebliche Kosten. Einige dieser Unruhen waren:
Der Kapp-Lüttwitz-Putsch im März 1920: Putsch von Teilen des Militärs, der mit Hilfe eines Generalstreiks gestoppt wurde. Am Putsch war auch Erich Ludendorff beteiligt.
Die Besetzung von Teilen des Ruhrgebiets und des Rheinlands 1921: Besetzung u. a. der Städte Duisburg und Düsseldorf durch französische und belgische Truppen
Die Besetzung des gesamten Ruhrgebiets im Januar 1923: Wegen ausbleibender Reparationszahlungen besetzten die Siegermächte des Ersten Weltkrieges das wirtschaftsstarke und für die Industrie entscheidende Ruhrgebiet. Nach einem Aufruf der Regierung der Weimarer Republik folgte ein Generalstreik in den besetzten Gebieten.