Um die stark steigenden Infektionszahlen des Coronavirus in Deutschland einzudämmen und die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, insbesondere wegen stark überbelegten Intensivstationen, beschloss die Bundesregierung ab 22. März 2020 den sogenannten „Lockdown“. Dieser schränkte das öffentliche und private Leben der Menschen in Deutschland stark ein. Im Zuge des Lockdowns wurden Schulen und Kitas geschlossen, Großveranstaltungen untersagt und private Zusammenkünfte verboten. Auch viele Geschäfte, wie beispielsweise Restaurants, Kinos aber auch Friseursalons, durften nicht mehr öffnen. Durch diese Schließungen kam es zu einem sogenannten Demand-Shock, als die Nachfrage nach bestimmten Waren und Dienstleistungen wie Kulturangeboten drastisch zusammenbrach und andere Waren wie beispielsweise Fahrräder, die es Menschen erlaubten unter freien Himmel ohne Ansteckungsgefahr eine Freizeitbeschäftigung auszuüben, plötzlich stark gefragt wurden.
Als Folge dieser Entwicklung entschlossen sich einige betroffene Unternehmen, ihre Produktion zu reduzieren und Produktionskapazitäten abzubauen, um Geld zu sparen. Als sich zusammen mit den Lockerungen in der Coronapandemie bereits 2020 die Nachfrage nach diesen Waren und Dienstleistungen wieder erholte, waren die Unternehmen nicht in der Lage, die Nachfrage ad hoc zu erfüllen. Es kam nun zu einem sogenannten Supply-Shock. Auch hier war die unmittelbare Konsequenz ein Steigen der Preise für die raren Waren und Dienstleistungen.
Bei diesen Entwicklungen gingen die meisten Ökonomen jedoch von einem temporären Effekt auf die Inflationsrate aus, welcher jedoch mitunter durch die Lieferkettenprobleme länger als erwartet anhielt.
Simon Tacke, 4. Fachsemester, Universität Heidelberg