Xenophon beschreibt die Wichtigkeit der attischen Währung gegen Ende des 4. Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung. Er spricht nicht nur den großen geographischen Raum an, in dem sich die attische Münzwährung verbreitet hat, er beschreibt auch die Dominanz, die das attische Silbergeld im Mittelmeerraum einnimmt. Die politische Komponente des Geldes wird besonders in Kriegszeiten deutlich. Da sich Xenophons Schriften primär mit Politik beschäftigten, wurde der Autor besonders mit der politischen Funktion des Geldes konfrontiert. Dass sich die politischen Eigenschaften eines antiken Währungssystems weit über militärische Aspekte erstreckten, wird nicht nur an der angeführten Passage aus Xenophons Poroi (Über die Möglichkeit der Einkünfte) deutlich. Besonders eindrücklich können die Unterschiede der politischen Bedeutung von Geld anhand der athenischen Demokratie und des Delisch-Attischen Seebundes veranschaulicht werden.
Quelle:
Xenophon: Kleine historische und ökonomische Schriften, hrsg. W. Will. Berlin 2020.
Paul Seyfried, B.A. (Universität Freiburg)